DIN Fliesenarbeiten - DIN EN 14411
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Normen für Fliesen nach DIN EN 14411 - Qualitätsmerkmale für nachhaltige Bodenbeläge
1. Einleitung
Normen spielen eine entscheidende Rolle bei der Qualitätssicherung von Produkten. Dies ist besonders im Bereich der Fliesenproduktion relevant, wo die DIN EN 14411 Norm die technischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften der Fliesen vorschreibt.
Bei der Verlegung von Fliesen in öffentlichen Bereichen oder in Bereichen mit hohen Belastungen ist die Einhaltung dieser Normen unerlässlich.
In diesem Artikel werden wir diese Norm und ihre Bedeutung für die Fliesenqualität genauer betrachten.
2. Technische Merkmale von Fliesen nach DIN EN 14411
2.1 Oberflächenbeschaffenheit und physikalische Eigenschaften
Die Oberflächenbeschaffenheit der Fliesen ist ein entscheidendes Qualitätskriterium. Laut DIN EN 14411 muss sie zu mindestens 95 % fehlerfrei sein.
Darüber hinaus stellen physikalische Eigenschaften wie Verschleißwiderstand, Bruchlast und Biegefähigkeit wichtige Anforderungen dar.
2.2 Wasseraufnahme
Die Wasseraufnahme ist ein weiterer entscheidender Faktor bei der Auswahl der richtigen Fliesen.
Fliesen werden nach ihrem Wasseraufnahmevermögen in fünf Gruppen eingeteilt. Die Wasseraufnahme beschreibt, wie viel Wasser das keramische Material aufnimmt.
Bei der Auswahl von Fliesen ist auch die Frostbeständigkeit und Feuchtigkeitsausdehnung wesentlich.
3. DIN EN 14411 – Einzelne Normen und Richtlinien im Detail
3.1 Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeit misst die Widerstandsfähigkeit der Fliesen gegen Druckkräfte wie Belastungen oder Schläge. Dabei ist zu beachten, dass die Druckfestigkeit im Gesamtsystem von Fliese und Unterbau zu bewerten ist. Der Unterbau ist in der Regel der "schwächere" Teil.
3.2 Frostbeständigkeit
Bei Außenbelägen ist es wichtig, nur frostbeständige keramische Fliesen zu verwenden. Diese müssen gegen langfristige Frosteinwirkung und Witterungseinflüsse beständig sein. Die Frostbeständigkeit wird nach der Norm EN ISO 10545-12 unter festgelegten Bedingungen getestet.
3.3 Tiefenverschleiß
Der Tiefenverschleiß unglasierter Fliesen wird nach der Norm EN ISO 10545-6 gemessen. Hierbei wird mittels einer rotierenden Scheibe und einem Schleifkörper die Abreibung in mm² gemessen.
3.4 Bruchkraft
Die Bruchkraft ist ein wichtiger Indikator für die Haltbarkeit einer Fliese bei hoher Belastung.
Grundsätzlich gilt: Je dicker die Fliese, desto höher die Bruchkraft.
3.5 Wasseraufnahme
Die Fähigkeit der Fliesen, eine Flüssigkeit aufzunehmen, wird als Wasseraufnahmevermögen bezeichnet. Keramische Fliesen mit niedriger Wasseraufnahme zeigen die besten Eigenschaften bei starker Belastung auf. Insbesondere mit 12mm und stärker.
3.6 Chemische Beständigkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die chemische Beständigkeit der Fliesen.
Die Beständigkeit gegen Säuren und Laugen wird nach der Prüfnorm EN ISO 10545-13 bestimmt.
Dabei werden wässrige Prüflösungen sowie Säuren und Laugen eingesetzt, und die Fliesen werden je nachdem, ob sie glasiert oder unglasiert sind, in Klassen eingeteilt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fleckenbeständigkeit nach EN ISO 10545-14.
3.7 Biegefestigkeit
Die Biegefestigkeit ist ein Maß für die Fähigkeit der Bodenfliesen, mechanischen Belastungen standzuhalten, wie zum Beispiel dem Befahren mit Fahrzeugen. Fliesen mit einer kleineren Fläche und größerer Dicke zeigen eine größere Beständigkeit.
Für den Einsatz in Wohn- oder Sozialräumen sind Fliesen mit einer Dicke von 9 mm geeignet. Für Fußböden mit größerer mechanischer Beanspruchung sollten Fliesen mit einer Dicke von 12 mm und mehr verwendet werden.